- Defibrillation
- Defibrillation[lateinisch] die, -/-en, Beseitigung des lebensbedrohlichen Kammerflatterns oder Kammerflimmerns des Herzens (Herzrhythmusstörungen). Sie wird in der Regel unter Verwendung eines Herzdefibrillators durch elektrische Stromstöße von 4 bis 8 Millisekunden Dauer bewirkt. Durch den im Bedarfsfall mehrfach wiederholten Stromstoß kommt es zu einer Ausschaltung der Erregungsbildungsstörung und zur Wiederherstellung der geordneten, synchronen Erregung der Herzmuskelfasern durch den Sinusknoten. Es gibt drei Möglichkeiten der Anwendung: Bei der externen oder transthorakalen Defibrillation werden handtellergroße Elektroden auf die Brustwand aufgelegt. Bei der internen oder intrathorakalen Defibrillation werden die Elektrodenteller direkt auf das operativ freigelegte Herz aufgelegt. Seit 1980 wird bei wiederholtem Kammerflimmern oder -flattern ein automatischer, implantierbarer Defibrillator angewendet. Die schnelle Herztätigkeit kann zuverlässig durch die von ihm abgegebenen elektrischen Impulse oder Stromstöße unterbrochen werden. Der Patient merkt zum Teil nichts oder kann nach einer kurzen Beeinträchtigung des Wohlbefindens sein normales Leben weiterführen. Durch eine seit 1990 vereinfachte Implantationstechnik wird mithilfe von endokardialen Elektroden entsprechend der Herzschrittmacherimplantation, die von einer einfach zu erreichenden Vene direkt in das Herz vorgeschoben werden, zuverlässig der Stromstoß vermittelt, der zudem noch durch optimale Programmierung individuell angepasst werden kann.Bei Vorhofflimmern sorgt eine Elektrokonversion für die Wiederherstellung des Sinusrhythmus. Bei dieser nicht lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörung wird der externe Defibrillator über das Elektrokardiogramm gesteuert und der Stromstoß synchron etwa 20 Millisekunden nach der R-Zacke ausgelöst.Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Defibrillator: Ein Gerät der Notfallmedizin
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Universal-Lexikon. 2012.